Handschuhe
Wissenswertes und geschichtliches über Handschuhe
Handschuhe werden von den Menschen schon seit sehr langer Zeit verwendet. Erste Aufzeichnungen zu Handschuhen datieren auf circa 3.000 vor Christus. Doch erst die antiken Griechen und Römer nutzten sie auch als Arbeitshandschuhe. Die feine römische Gesellschaft trug Stoffhandschuhe unter anderem aus Seide als Schutz gegen die Kälte, während Gladiatoren Leder Handschuhe trugen, um ihre eingeölten Gegner besser halten zu können. Bis ins Mittelalter hinein wurden Handschuhe auch lange beim Essen als Schutz gegen heiße Speisen verwendet. Mit der Industrialisierung kamen dann die ersten nennenswerten Arbeitshandschuhe und Montagehandschuhe.
Schutzhandschuhe können Stoffhandschuhe, Montagehandschuhe, Lederhandschuhe oder andere Handschuhe sein
Rein vom Gesetzgeber her ist die Bezeichnung Arbeitshandschuhe eigentlich falsch, denn vielmehr kennt das Gesetz ausschließlich Schutzhandschuhe. Allerdings werden diese Schutzhandschuhe weit verbreitet umgangssprachlich als Arbeitshandschuhe bezeichnet. Grundsätzlich werden dabei drei Kategorien der Arbeitshandschuhe bzw. Schutzhandschuhe unterschieden: Kategorie 1 wären tatsächlich als Arbeitshandschuhe bezeichnete Handschuhe. Dabei kann es sich um Gummi- oder Stoffhandschuhe ebenso, wie um Leder Handschuhe handeln. Diese Risikokategorie 1 umschreibt damit Risiken, wie sie zum Beispiel beim Spülen oder bei Gartenarbeiten vorkommen können, also mit geringem Verletzungsrisiko; getragen werden können leichte Stoffhandschuhe, Montagehandschuhe oder Leder Handschuhe. In der zweiten Kategorie von Schutz- bzw. Arbeitshandschuhen werden die Sicherheitsstandards nach Verletzungsmöglichkeiten, die reversible sind, festgelegt. Die über die Maßen strenge Kategorie 3 hingegen umfasst Schutz- bzw. Arbeitshandschuhe, ohne deren Tragen Gefahr für Leib und Leben bestünde, bzw. deren Verletzungsschäden bei Nichttragen nicht mehr in Ordnung zu bringen wären.
Einteilung der Handschuhe nach Gefahrenklassen, Berufsbildern und Schutzeigenschaften
Entsprechend ihres Einsatzgebietes sind die Handschuhe dann noch grob nach Berufsgruppen und Schutzeigenschaften unterteil. So gibt es beispielsweise Montagehandschuhe bei Arbeiten mit Elektrizität, Sicherheitshandschuhe gegen mechanische, thermische, chemische, bakteriologische und viele weitere Kategorien. Deren Unterteilung erkennen Sie an der Bezeichnung. Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken tragen so die Bezeichnung EN 388, gegen Chemikalien und Mikroorganismen EN 374. Typische Handschuhe gegen mechanische Einwirkungen wären Leder Handschuhe. In Deutschland muss die Gebrauchsanweisung zu den Schuhen verpflichtend in Deutsch verfasst sein. Handschuhe der Kategorie 3 müssen jährlich erneut geprüft werden. Je nach Bedürfnissen kann es sich bei den Arbeitshandschuhen um Montagehandschuhe, Leder Handschuhe, Stoffhandschuhe oder Kunststoffhandschuhe handeln. Ebenso werden Metalle oder Naturkautschuk als Handschuhmaterialien eingesetzt.
Arbeitgeber bestimmter Berufsgruppen müssen Schutzhandschuhe stellen und Arbeitnehmer sind zum Tragen verpflichtet
Stoffhandschuhe sind dabei oftmals als Baumwolle oder entsprechenden Kunstfasern, Leder Handschuhe hingegen sehr oft aus Rindsleder im Einsatz. Ob nun Montagehandschuhe, Stoffhandschuhe oder Leder Handschuhe - falls der Gesetzgeber als persönliche Schutzkleidung Schutzhandschuhe vorschreibt, sind diese vom Arbeitgeber in unterschiedlichen Größen frei zur Verfügung zu stellen. Andererseits sind die Arbeitnehmer aber auch zum Tragen der Arbeits- oder Montagehandschuhe aus Schutzgründen heraus verpflichtet. Ein klassisches Beispiel wären Tätigkeiten auf dem Bau, aber selbstverständlich auch in vielen anderen Gewerben müssen Handschuhe getragen werden.